Ader (2024)
Raumvariable Wand-Boden-Installation, Fototapete, von Hand angefertigte Bodenfarbe aus Kreiden, Jurakalk, Wasser, Gummiarabicum, pulverisiertes Schmerzmittel, 1000 x 1000 x 6350cm, Ausstellungsansicht Kunsthaus Baselland, Basel (Foto: Gina Folly)



Als grosse Raumfaltung, die an den Rändern zart auf den Boden ausläuft, präsentiert sich die Arbeit von Daniela Keiser mit dem Titel Ader. Zusammen mit den Materialien und Stoffen, die die Künstlerin für die Umsetzung der rund 100 Quadratmeter grossen Fotografie sowie die überlagernde Zeichnung gewählt hat – etwa pulverisiertes Schmerzmittel –, geht die Assoziation vom Urbanen rasch zum Körperlichen. Es ist auch der Körper – unser Körper –, der angehalten wird, sich nicht nur innerhalb des Raumes in Nah- und Weitsicht um das Werk zu bewegen. Die neue Gebäudestruktur des Kunsthaus Baselland ermöglicht auch einen Blick durch die lichtbringenden Turmschächte und eröffnet eine Perspektive von oben, von der zweiten Raumebene, auf die Arbeit. Gerade hier wird die grobe Rasterung und Verpixelung der Fotografie neu lesbar. Lesbar als blitzartige Strukturen einer Himmelserscheinung, also auch – gerade in der aktuellen Zeit – als bedrohliche Angriffs- oder Abwehrgesten; die raumgreifende Installation lässt jedoch auch, je nach Standpunkt, eine weitere Lesart zu: als blau-violette Aderstruktur mit ihren feinen Verästelungen, die sich in jedem menschlichen Körper Bahn bricht und für Leben und zugleich dessen Vulnerabilität steht. (Ines Goldbach)
(more)
Das grosse Ticken – Le silence des oiseaux chanteurs (2023)
Raumvariable Boden-Installation, Fototapete, von Hand angefertigte Bodenfarbe aus Kreiden, Jurakalk, Wasser, Gummiarabicum, Pferdeurin, Ausstellungsansicht Fondation de l’abbatiale de Bellelay (Foto: Studio Willen)



https://www.abbatialebellelay.ch/saison/saison-2023_daniela-keiser/

Blaue Banane (2019)
Cyanotypie, Gesamtbild 224 x 380 cm, Ausstellungsansicht Grafische Sammlung, ETH Zürich 2022 (Foto: Livio Baumgartner)



"Blue Links - Cyanotypes", Einzelausstellungen: Eine Kooperation der Graphischen Sammlung ETH Zürich, Dr. Linda Schädler, mit dem Kupferstich-Kabinett, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Dr. Stephanie Buck und Dr. Björn Egging und dem Ulster Museum, Belfast, Anna Liesching. Kupferstich-Kabinett, Dresden www.kupferstich-kabinett.skd.museum Ulster Museum, Belfast www.nmni.com

Videos: 

https://www.youtube.com/watch?v=7ki2-qYgQ-8

https://www.youtube.com/watch?v=NFucCIP3ubA&t=1s

Whisper in Translation (2020-2021)
Tintendruck auf Papier, 48-teilig je 42 x 32,5 cm / 29,7 x 21 cm, Dauerausstellung, Museum für Kommunikation, Bern



Die Ärztin Ai Fen berichtet in ihrem Interview vom 27. Dezember 2019, dass in ihrer Notaufnahme in der Nähe des Fischmarktes von Wuhan ein Patient mit auffälligen Symptomen eingeliefert wurde. Es ist der zweite Fall einer Lungeninfektion in kurzer Zeit. Ai Fen schickt die Probe an ein Labor. Einen Tag später wird sie noch fünf weitere Fälle mit dem gleichen Krankheitsbild behandelt haben und, wie sie dem Magazin Renwu sagt, zum ersten Mal an die Entdeckung eines neuartigen Virus denken. Das Interview wird vom chinesischen Staat zensiert. Zensur-Algorithmen, die von Social- Media-Betreibern in China eingesetzt werden, sind darauf trainiert, sensible Bilder und Texte gleichermassen zu finden. Ein Screenshot eines gesperrten Artikels täuscht die Algorithmen normalerweise nicht. So sind diejenigen, die sich der Zensur entziehen wollen, gezwungen, ständig neue Vermittlungswege zu entwickeln: Die Bevölkerung begann, das Gespräch in verschiedene Sprachen zu übersetzen, darunter auch ins Elbische, die Sprache aus dem Buch Herr der Ringe, und ins Klingonische, die Sprache aus der Fernsehserie Star Trek. Eine Version ist in der Handschrift Mao Zedongs geschrieben, eine andere wurde als Hörbuch eingesprochen und eine weitere über Chinas Gesetz zur Internetzensur kopiert. Auch Umschriften in Blindenschrift, Gebärdensprache (in Form von Bildern) und in Hieroglyphen luden die User hoch.

 
Im Mai 2021 erhielt Daniela Keiser die erste Aufforderung zur Impfung gegen das Corona-Virus. Diese ermöglichte es ihr, mit der offensichtlichen Verbindung zur Entdeckung des Virus durch Ai Fen, die bereits im Jahr 2020 entstandene Arbeit „Whisper in Translation“ abzuschliessen. Auch wurde durch die Integration der Impfaufforderung in der Arbeit eine Verschränkung zwischen den beiden Standorten China und Europa möglich.

  (more)

Corne - Dog ear - Eselsohr (2021)
Fotografien, Laser-Prints, transparente Zeigetaschen, zwei Ordner, Musée cantonal des Beaux-Arts, Lausanne (Foto: François Kohler)



Circuit Centre d’art contemporain est invité dans le cadre de l’exposition

JARDIN D’HIVER #1

Comment peut-on être (du village d’à côté) persan (martien)?

Alfatih, Anouk, Lorraine Baylac, Delphine Coindet, Pauline Cordier, Nicolas Geiser, Olivia Ali & Tobias Kaspar, Daniela Keiser, Viktor Korol, Hélène Iratchet, Claire Van Lubeek, Yves Mettler, Flora Mottini, Guido Nussbaum, Laurence Pittet, Natalie Portman, Viktor Tibay 

Konzept: Circuit, Fotografie: Daniela Keiser

Apotheke (2020)
Begehbarer Säulenraum, Cyanotypien, 10 Säulen je 4-teilig à 66 x 50 cm, Ausstellungsansicht Galerie Stampa, Basel 2021



(more)
London – Being in the Library (2017–2018/2020)
Fotoinstallation, 153-teilig, Color-Prints je 30.6 x 25.6 cm, Ausstellungsansicht Kunstmuseum Olten 2021



Im Titel gebenden, hier erstmals gezeigten Werk spürt die Künstlerin der Bedeutung eines programmatischen Bibliotheksgebäudes für seine Umgebung nach. Sie verbrachte 2017 als Stipendiatin der Landis&Gyr Stiftung sechs Monate im Londoner Stadtteil East End, wo sie den Idea Store des britischen Architekten Sir David Adjaye entdeckte. Die öffentliche Bibliothek in der London City, die 2004 erbaut wurde, zielt darauf ab, ein vernachlässigtes Quartier aufzuwerten und den hier lebenden Menschen einen Ort für Begegnungen, Bildung und Information zu bieten.Daniela Keiser war fasziniert von der Atmosphäre, den Räumen und den Menschen, die sie dort antraf, und beschloss daher, das Gebäude regelmässig zu besuchen und zu portraitieren.

Aus dem Projekt hat sich nach der Rückkehr aus London ein Buch entwickelt, das beim Blättern der Seiten ein Kaleidoskop des fotografierten Ortes auffächert und damit quasi ein indirektes Portrait des Idea Stores, dessen Idee es eben ist, ein Identifikations- und Informationsort für die im Quartier lebenden Menschen zu sein – weit weg vom ursprünglichen Gedanken der Bibliothek als Tempel für Wissenschaft und Bildung. 

Im Buch wird Keisers künstlerische Reflexion von einem Gespräch begleitet und erweitert, das der Kunst- und Architekturhistoriker Philip Ursprung mit Sir David Adjaye führte. Ihre Statements thematisieren Daniela Keisers Wahrnehmung des Ortes und, ohne das Gebäude selbst zu zeigen, seine städtebauliche Wirkung sowie die Intention des Architekten. Damit entsteht letztlich eine künstlerische Umsetzung eines Portraits des Idea Stores und seiner Idee, auf niederschwellige Art den Menschen Ideen zu liefern. Dorothee Messmer/Katja Herlach (more)

Cyanogarten 5 (2017/2021)
Fotografisches Raumbild, 65-teilig, Cyanotypien auf BFK-Rives, Blatt je 56.5 x 76 cm, Gesamtbild 285 x 615 cm, Ausstellungsansicht Kunstmuseum Olten 2021 (Foto: Kaspar Ruoff)



Wir blicken auf eine weite, idyllisch anmutende Kulturlandschaft irgendwo in Griechenland. An den Bildrändern geht die von fein säuberlich in Linien gepflanzten Olivenbäumen und Zypressen gebildete geometrische Struktur in die Wildnis über. Eine dunkle Wolke, die sich von rechts über die Hochebene schiebt, legt sich partiell über die Landschaft und kippt unsere Wahrnehmung in ein abstraktes Spiel von Linien und Flächen. Auch die Fragmentierung des Bildes in 65 Einzelblätter, zwischen denen die Wand in dünnen Schattenfugen als weisses Raster hervorblitzt, fördert das Hin- und Herspringen der Augen zwischen Detail und Gesamtbild. Zudem sorgen die dunklen Wolken für etwas unterschwellige Dramatik und Spannung in der ansonsten idyllisch anmutenden Szenerie. Als Zeichen für Zeitlichkeit, Veränderung und Bewegung durchkreuzen sie das Gefühl von Zeitlosigkeit, das sich bei der Betrachtung dieses «Paradiesgartens» einstellt. Dorothee Messmer/Katja Herlach (more)

Temporary Urban Spaces (2017/18)
Fotoinstallation, 63-teilig, C-Print je 42 x 63 cm / 63 x 42 cm, Ausstellungsansicht Fotostiftung Schweiz, Winterthur (2019)



(more)
Happy Birthday (2017/2018)
Fotoinstallation, 69-teilig, Heliogravure auf Büttenpapier je 55,5 x 76 cm , Ausstellungsansicht Galerie Stampa, Basel



"Diese Fotografie ist in einem Hotel in einer Satellitenstadt ausserhalb von Kairo entstanden, wo ich Gast bei einem Geburtstagsfest sein durfte. Die Bildszene hat sich dort im Gegenlicht abgespielt: Ein Wagen auf starken Rollen – in meinem Atelier befindet sich ein Ähnlicher für schwere Lasten – ist mit Süssigkeiten geschmückt, mit Rüschen und Ballonen behangen. Für jedes Geburtstagsfest – und es gibt viele davon in diesem Hotel – wird er immer wieder neu dekoriert und mit einem zum Geburtstagskind passenden Kuchen individuell geschmückt. Die 77-teilige Arbeit Happy Birthday ist als Rauminstallation gedacht und soll als Herzkammer verstanden werden. Jeder einzelne Bogen ist mit einer anderen Mischung aus 7 Rot-Pigmenten gedruckt: rouge cardinal, rouge rubis, rouge carminé, rouge ardent, rouge vermillon, rouge geranium, ocre rouge, laque de garance. Die Vielfalt der Rottöne überschauend, fühlt die Betrachterin/der Betrachter den kollektiven Herzschlag." (Daniela Keiser) (more)

Dear All (2018)
Installation, 24 Blätter je 29 x 21 cm, Stoffbahn 550 x 91 cm, Galerie Stampa, Basel



In Daniela Keisers Übersetzungskonzepten wird ein dialogisches Verständnis zwischen unterschiedlichen Sprachen oder Idiomen hergestellt. Das Original tritt nicht zurück, sondern wird durch die gesamte Arbeit mitgetragen und bleibt bis zum Ende sichtbar. Die Interpretationen der Übersetzungen entsprechen einer Auseinandersetzung auf mehreren Ebenen und sind wichtiger Bestandteil der Prozessarbeit. So beinhaltet Dear All (2018) eine zwar nur auf Englisch geführte E-Mail-Korrespondenz, die von einer in einer Londoner Reihenhaussiedlung gesichteten Maus, die einen Gang durch angrenzende Ateliers gräbt, angestossen wurde, ist als Projekt aber vielsprachig (Arabisch und Hindi) angelegt.

Korrespondenz: Laura Marin, London, Übersetzungen: Arabisch; Laila Samy, London und Hindi; Sarita Malik, Zürich

Strassencafé, Aperture/Blende, Treffen für Übersetzung (2017/2018)
Tische (Aluminium, Eisen) je 82 x 33 x 33 cm, Taschenbücher, Fotografien je 134 x 100 cm, Ausstellungsansicht Galerie Stampa, Basel


Land-Zunge (2018)
Fotografie, Lichtbildinstallation, raumvariabel, 5 x 7 m, Ausstellungsansicht Kunst: Szene Zürich, Kulturschüür Eierbrecht, Zürich (Foto: Goran Basic)



Der Legende nach waren Irland und Schottland einst durch einen Steindamm miteinander verbunden, von dem heute nur noch Reste zu sehen sind. Seine Erbauung wird Fionn mac Cumhaill (auch Finn MacCool) zugeschrieben, einem aus der irischen und schottischen Mythologie bekannten Helden, der ... (more)

Hotel Pyramid (2017)
In and Out of Translation, Audioinstallation 29`, 2 Projektionen, Tische (Aluminium, Eisen) je 82 x 33 x 33 cm, Sprechstimmen: Arabisch Husseni El Hefni, Deutsch Silvio Kretschmer,
Französisch Sylvain Wenger, Kunstmuseum Thun, Thun



Wir sehen den Widerschein von Projektionen, bevor wir die entsprechenden Fotografien sehen. Aber wir hören bereits die Ratschläge für die Angestellten, die abhängig sind von Touristinnen und Touristen, die allerdings Ägypten immer seltener frequentieren. «In den Mustersätzen im Buch - ich habe es in einem der wenigen Buchläden Kairos gekauft - hallt eindeutig eine afrikanische Sichtweise wider», so Daniela Keiser. Während die Audiospur im Kunstmuseum Thun - selbst ein ehemaliges Hotel - stellenweise schon fast abstrakt wird: Wenn die drei Sprecher die Anzahl der Sterne verschiedener Hotels nacheinander in ihren jeweils eigenen Sprachen aufzählen, ist dies buchstäblich eine Sternstunde des Übersetzens. Die Fotografien, von denen wir erst die reine Lichtinformation - Stichwort ­Sterne - mitbekommen haben, zeigen dann einerseits eben das titelgebende Hotel Pyramid in einer Satellitenstadt Kairos, andererseits aber auch Abbildungen einer neueren französischen Feriensiedlung in der Nähe von Perpignan. Daneben, nach der touristischen Perspektive irritierend intim, Szenen, in denen ein Mädchen in einem dieser Hotels für einen Kindergeburtstag geschminkt wird. Daniel Morgenthaler (more)

Aus heiterem Himmel, Out of the Blue (1998 – 2016)
Installation Nr. 10, raumvariable Bodeninstallation, Klebestreifen, Zuckerstücke, Medikamentenmuster, Gläser, Geldstücke, 6 Leuchtdioden integriert in Wasserrinnen,
10 x 10 m, Ausstellungsansicht 2016, Kunsthalle Vebikus, Schaffhausen



(more)
Rad (2015)
Video, S/W, ohne Ton, 49‘, Ausstellungsansicht 2015, Galerie Stampa, Basel


Montag bis Sonntag (2011–2014)
75 Collagen, Inkjet-Print auf Zeitung, je 48,3 x 32,9 cm, Ausstellungsansicht 2014, Kunstraum Baden, Baden


Frühstücksgasse (2010)
Fotografische Installation, 3,8 x 20 m, 140 C-Prints je 30,5 x 20,4 cm / 20,4 x 30,5 cm, Ausstellungsansicht 2014, Fotomuseum Winterthur, Winterthur (Foto: Christian Schwager)



This Infinite World – Set 10 aus der Sammlung des Fotomuseum Winterthur (more)

Ohne Titel (Fjell) (2013)
Fotografische Installation, 3 Projektoren, Lichtbild 2 x 8.35 m, Ausstellungsansicht 2013, raum 49 plus, Basel


Öffnen von Wänden (2012)
Fotografische Installation, Collage, 4 x 11 m, Tageszeitung Blick, 224 originale schwarz/weisse Medienfotografien aus dem Ringier
Bildarchiv, Ausstellungsansicht 2012, Aargauer Kunsthaus, Aarau (Foto: David Aebi)



(more)
Ader (2024)
Raumvariable Wand-Boden-Installation, Fototapete, von Hand angefertigte Bodenfarbe aus Kreiden, Jurakalk, Wasser, Gummiarabicum, pulverisiertes Schmerzmittel
1000 x 1000 x 6350cm
, Neues Kunsthaus Baselland, Basel


Violett-bläulich, je nach Pigmentierung, schimmern sie durch unsere Haut wie ein geheimes Netzwerk, darin fliessend, unser rotes Blut: die Adern als röhrenförmiges Transportmittel und lebenswichtiger Bestandteil des Blutkreislaufes. In ihnen manifestiert sich ein grundlegendes Element des Menschseins. Genau diesem faszinierenden Thema bin ich in meiner neuesten Arbeit ADER für das Kunsthaus Baselland nachgegangen.

ADER zeichnet sich durch das Thema der Durchlässigkeit aus, welches besonders im Zusammenspiel von meiner Arbeit und Architektur zum Ausdruck kommt. Dieses Museum ist ein Zuhause für Experimente im Raum und schafft dadurch neue Verknüpfungen und Bedeutungsebenen. Hier lässt es sich tief in Welten von Übersetzer*innen, Autor*innen und Künstler*innen eintauchen. Das Haus als ein grosses Gefäss, das von vielen Blutgefässen durchzogen ist. Dieses Haus öffnet damit einen faszinierenden Blick auf die Komplexität und Verwundbarkeit unseres Seins.

Ar & Or (2010)
10 handgemachte Klapptische aus Holz, je 98 x 64 x 54 cm (LxBxH), 10 Saalstühle, 70 Inkjet- und Laserprints,
650 x 450 cm, Ausstellungsansicht 2012, Kunsthaus Baselland, Muttenz/Basel (Foto: Viktor Kolibàl)



Der Al-Azhar-Park ist jung. Er wurde auf einer ehemaligen Schutthalde im Herzen von Kairo als ein weitläufiger islamischer Garten angelegt und von der Aga-Khan-Stiftung finanziert. Dieses eine Bild, das nun die Basis für dieses Übersetzungsprojekt bildet, habe ich in diesem Park fotografiert. Autorinnen und Autoren aus unterschiedlichen Berufen, die mit der arabischen Welt verbunden sind, wurden eingeladen, eine fiktive Biografie für die darauf abgebildete Person zu schreiben. Für eine Fotografie sind nun mehrere Fassungen von Texten entstanden.

Mit Textbeiträgen von Bärbel Dalichow, Museumsdirektorin; Beat Häner, Filmemacher; Clara Saner, Künstlerin; Dominique Salathé, Architekt; Guido Hager, Landschaftsarchitekt; Hossam Adly, Ethnologe; Judith Kuckart, Schriftstellerin; Susanne Schanda, Journalistin; Franziska Zezulka, Übersetzerin

Übersetzungen vom Deutschen ins Englische: Catherine Schelbert. Übersetzungen vom Deutschen
ins Arabische: Issa Gerber, Rashid Jassim
Ar and Or's moments (2010)
5 handgemachte Klapptische in Metall, je 98 x 64 x 54 cm (LxBxH), 5 Saalstühle, 5 Papierabzüge einer Fotografie (je 30 x 42 cm), A4-Textblätter in einer deutschen, arabischen und
englischen Fassung, Ausstellungsansicht 2011, Townhouse Gallery, Kairo (Foto: Hamdy)



Mit Textbeiträgen von Clara Saner, Künstlerin; Dominique Salathé, Architekt; Hossam Adly, Ethnologe; Judith Kuckart, Schriftstellerin; Susanne Schanda, Journalistin

Übersetzungen vom Deutschen ins Englische: Catherine Schelbert. Übersetzungen vom Deutschen
ins Arabische: Issa Gerber
Nachtkaffee (2010)
Fotografische Installation, 3,8 x 20 m, 153 C-Prints je 30,5 x 20,4 cm / 20,4 x 30,5 cm, Ausstellungsansicht 2012, Galerie Stampa, Basel



Enzyklopädische Fotoserie einer Autowerkstatt in Kairo, die allnächtlich zum belebten Strassenkaffee umfunktioniert wird. (more)

Der Bau (2007/08)
Videoinstallation, raumvariabel, Holzkonstruktion, Trevira
In Zusammenarbeit mit der Architektin Anna Wickenhauser, Ausstellungsansicht 2008, Villa Merkel, Esslingen D



Um der Architektur diese magische Poesie, deren sie fähig ist, zu verleihen, schien es mir notwendig, Forschungen über die Theorie der Körper anzustellen, sie zu analysieren, zu versuchen ihre Eigenschaften zu erkennen, ihre Wirkung auf unsere Sinne und ihre Ähnlichkeit mit unserem Organismus zu verstehen. Ich gab mich der Hoffnung hin, ich könnte durch ein Zurück zum Ursprung der schönen Künste neue Ideen gewinnen und somit neue Prinzipien festlegen, die um so sicherer wären, als sie ihren Ursprung in der Natur hätten.   Ètienne-Louis Boullée, Architecture – Essai sur l’ art (1793) (more)

Aus heiterem Himmel, Out of the Blue (1998 – 2016)
Installation Nr. 8, raumvariable Bodeninstallation, Krüge, Becher, Gläser, Geldstücke, 19 Sparlampen,
600 x 500 cm, Ausstellungsansicht 2008, Les halles, espace d’art contemporain, Porrentruy (Foto: Les halles)


Aus heiterem Himmel, Out of the Blue (1998 – 2016)
Installation Nr. 7, raumvariable Bodeninstallation, 14 Krüge, Gläser, Geldstücke, Neonlichtebene auf einer Höhe von 190 cm,
800 x 600 cm, Ausstellungsansicht 2007, Kunstmuseum Solothurn (Foto: Jörg Müller)



Mit dem Thema der Landschaft beginnt die Ausstellung: Im ersten grossen Saal hat die Künstlerin mit 14 Krü­gen und Tausenden von Gläsern eine Topografie aus ineinandergreifenden Kreisen aufgebaut. Die Installation "Über Nacht II" (2007) ist sowohl der Fläche wie dem Raum verbunden. Zum bewusst erzeugten Gefühl der Un­entschiedenheit trägt auch die Neonlicht-Ebene bei. Dieser auf 1,90 m gesetzte „Himmel“ verschiebt den Mass­stab. Wir fühlen uns wie Riesen oder wie Passagiere eines Flugzeugs, die eine urbanistisch anmutende Welt von oben betrachten. Ein Überblick lässt sich trotzdem nicht finden. Das Auge schweift von Kreis zu Kreis und fin­det immer neue Bezüge. Daniela Keiser be­schäftigt sich konsequent mit Fragen der Wahrnehmung und der Er­kenntnis. So wirkt die riesige Topografie denn auch nicht als blosse Spielfläche, sondern vielmehr als eine fast wissenschaftliche Versuchsanordnung, in der den Gesetzmässigkeiten einer Stadt nachgegangen wird. Ihre Komplexität wird in einem vielschichtigen Modell beleuchtet. Christoph Vögele

Die Stadt (2004-2007)
Fotografische Installation, 150 C-Prints je 30,5 x 20,4 cm / 20,4 x 30,5 cm, Ausstellungsansicht 2008, Kunstmuseum Solothurn



Cinecittà, Babelsberg oder Bavaria Studios: Traumfabriken der Filmindustrie, die im Kino neue Welten erschaffen und dadurch die Welt interpretieren. Neben diesen Drehorten berühmter Filme hat die Künstlerin Daniela Keiser auch noch andere europäische Stätten der Filmarchitektur besucht und während mehrerer Jahre das Projekt „Die Stadt“ entwickelt. Entstanden ist eine umfangreiche Serie von Fotografien, die offensichtlich nicht die Perspektive der Filmkamera übernehmen, für die diese Schauplätze eigentlich gebaut wurden.
Aus heiterem Himmel, Out of the Blue (1998 – 2016)
Installation Nr. 2, raumvariable Bodeninstallation, ein Halogenstrahler, Klebestreifen, Diapositive, Zuckerstücke, Medikamentenmuster, Gläser, Geldstücke,
700 x 700 cm, Ausstellungsansicht 2004, NICC Antwerpen (Foto: NICC)


Guten Tag Bunita Marcus (1998)
Musikinstallation, Konzertflügel, Pianistin Hildegard Kleeb, Kompositionen von Bunita Marcus, Ausstellungsansicht 1998, Galerie Stampa, Basel



Die Installation reagiert auf die Raumsituation und Funktion der Galerie Stampa, die zugleich Buchhandlung ist. Durch Hinzufügen einer dünnen Wand und einer Tür wird für eine Musikerin ein Übungsraum geschaffen. Er ist für die Besucherinnen und Besucher nicht zugänglich und funktioniert wie ein Klangkörper. Die Pianistin Hildegard Kleeb übt in dem Raum für die Einspielung einer CD Musikstücke der amerikanischen Komponistin Bunita Marcus. Die Musik ist in allen Räumen der Galerie zu hören, die Pianistin bleibt hinter der Wand unsichtbar.